Glinicke Gruppe trauert um hochgeschätzten Seniorchef

Die Glinicke Gruppe ist ein Familienunternehmen. Umso größer ist der Verlust, den wir dieser Tage betrauern. Unser Seniorchef Peter Glinicke ist am 13.10.2021 im Alter von 88 Jahren verstorben. Von den Folgen eines schweren Sturzes konnte er sich leider nicht mehr erholen. Nach einem Krankenhausaufenthalt verbrachte er seine letzten Tage Zuhause, umsorgt von seiner Familie. Peter Glinicke hinterlässt seine geliebte Frau Regine, seinen Sohn und Unternehmensnachfolger Frank Florian Glinicke, die Töchter Esther, Anuschka und Karen, sowie neun Enkelkinder und ein Urenkelkind.
 

„Der Tod meines Vaters ist nicht nur ein schwerer persönlicher Verlust, wir verlieren mit ihm auch einen wichtigen Ratgeber und Visionär. Seine Weitsicht und sein unternehmerisches Denken haben die Glinicke Gruppe zu ihrer heutigen Größe geführt“, ehrt Frank Florian Glinicke voller Respekt seinen Vater, mit dem er von 2004 bis 2015 gemeinsam die Unternehmensspitze bildete.
 

Peter Glinicke genoss nicht nur bei den bedeutenden Herstellern der Automobilindustrie höchstes Ansehen, sondern auch in der über 1.700 Mitarbeitern umfassenden Belegschaft. Anlässlich des 90-jährigen Firmenjubiläums vor zwei Jahren verriet er, warum er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so wertschätzt: „Autos sind unser Geschäft. Erfolg hat aber nur, wer die Menschen in den Mittelpunkt seines Schaffens stellt.“ Diese Maxime lebte Peter Glinicke, indem er sich für das Wohlergehen jeder seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich fühlte.

Als Erster morgens im Büro zu sein war sein Grundsatz und diesem folgte Peter Glinicke bis zum Schluss. Mit Leidenschaft und Hingabe erledigte er seine Aufgaben, auch noch nachdem er die Geschäftsführung an seinen Sohn Florian übergeben hatte. Autos waren für ihn mehr als ein Geschäft, sie waren seine Leidenschaft.

„Peter Glinicke war uns mit seiner Dynamik, Zielstrebigkeit und Disziplin, aber auch wegen seiner offenen Haltung und seiner Wertschätzung, für die Mitarbeiter ein Vorbild in jeder Hinsicht. Wir werden ihn vermissen“, sagt Ralf Schaub, der seit vielen Jahren neben Florian Glinicke und Thomas Giepen, als Geschäftsführer der Glinicke Automobil Holding verantwortlich ist.

1957 trat Peter Glinicke an die Seite des Vaters und Firmengründers Hans Glinicke. Zuvor hatte er das Geschäft von der Pike auf gelernt. Nach einer Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechaniker in Köln, durchlief er ein Jahrespraktikum bei der Commerzbank. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, die er zum Abschluss für sechs Monate in einem Kollegenbetrieb in San Francisco nutzt, um seine englischen Sprachkenntnisse zu perfektionieren. Elf Jahre lang stand Peter Glinicke als Geschäftsführer an der Seite seines Vaters. Nach dessen Tod 1968 übernahm er die alleinige Geschäftsführung. Er führte die Glinicke Automobilgruppe in die Markenvielfalt, ohne ihren historischen Ursprung als VW-Händler aus den Augen zu verlieren. Regelmäßig wurden immer modernere Autohäuser gebaut und zukunftsträchtige Investitionen getätigt. Auf diese Weise konnte Peter Glinicke nicht nur den Vorgaben von Herstellern und den Ansprüchen von Kunden an Service und Qualität gerecht werden, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter und deren Wünsche im Fokus seines täglichen Schaffens behalten. Das Konzept, auf Grundstücken neben einem Autohaus auch ein Einkaufszentrum zu platzieren, war nur eine der guten Ideen von Peter Glinicke. „Wir haben dadurch unsere eigenen Frequenzbringer geschaffen“, freute er sich über den Coup, den er früh nach dem Mauerfall, im vereinten Deutschland umsetzte. 
 

Für Peter Glinicke galt es nicht nur Neues zu wagen, sondern auch Altes zu bewahren. So wie den 1679 erbauten Messinghof, eine der ältesten und geschichtsreichsten Manufakturen Hessens und „Wiege des Herkules“. Im Jahr 2010 wurde die Glinicke Gruppe zum Eigentümer des Messinghofes, den Vater und Sohn über sieben Jahre aufwendig sanierten, um ihn als Veranstaltungsort der besonderen Art nutzbar zu machen. Zur Eröffnung im Jahr 2018 sagte Peter Glinicke: „Die Restaurierung des Messinghofs ist mein Geschenk an die Menschen dieser Stadt“. Und er schenkte es von ganzem Herzen.